In einem inflationären Umfeld liefert die Kapitalanlage mit festverzinslichen Instrumenten, wie beispielsweise Staatsanleihen, allenfalls mäßige Ergebnisse. Die Ursache dafür ist, dass unsere Währung von Jahr zu Jahr beständig an Wert (Kaufkraft) verliert. Folglich sind Erträge aus Wertpapieren, die prinzipiell aus Bargeldzahlungen bestehen, für den langfristigen Vermögensaufbau von Gewerbetreibenden und Selbständigen ungeeignet. Darüber hinaus lässt ein Blick in die Vergangenheit vermuten, dass die laufende Geldentwertung keinesfalls ein Phänomen der Gegenwart darstellt. Somit ist es wahrscheinlicher, von einem Szenario mit weltweit dauerhafter Inflation auszugehen. Aus diesem Grund müssen sich Unternehmer für ihre persönliche Geldanlage nach anderen Anlageinstrumenten umsehen.
Nach einer allgemein gebräuchlichen Auffassung gelten Aktien als Sachwerte und bieten deshalb einen gewissen Schutz vor den negativen Auswirkungen der Geldentwertung. Da Aktien im Gegensatz zu Anleihen keine Forderung von Bargeld verbriefen, sondern Beteiligungen an Unternehmen repräsentieren, erscheint eine Überprüfung der zuvor aufgestellten These sinnvoll. Beobachtungen in den Vereinigten Staaten haben gezeigt, dass die Kapitalrentabilität amerikanischer Unternehmen, in ihrer Gesamtheit und unabhängig von der Höhe der Inflationsrate, langfristig bei rund 12% liegt. Aktieninvestoren sollten daher eine vergleichbare jährliche Rendite (im Durchschnitt) anstreben.
Hierzu ist es hilfreich, sich von dem tagtäglich und weltweit stattfindenden Aktienhandel für einen Moment zu entfernen. Wie bereits erwähnt, sind Aktien Beteiligungen an Unternehmen. Sofern deren Eigentümer nicht unentwegt ihre Anteilsscheine handeln, sondern lediglich die dahinterstehenden Aktiengesellschaften besitzen würden, läge ihre jährliche Rendite auf den von diesen Unternehmen eingesetzten Vermögenswerten konsequenterweise ebenfalls bei durchschnittlich 12%. Damit sollte klar sein, dass der Aktienhandel keinen Einfluss auf die unternehmerische Rendite als solche ausübt, sondern lediglich auf die Ergebnisse dieser “Investoren”, deren Erträge durch Transaktionskosten sowie fehlerhaft gewählte Ein- und Ausstiegszeitpunkte erheblich geschmälert werden.
Unternehmer, die sich mit der langfristigen Kapitalanlage in Aktien näher beschäftigen wollen, können hierzu das deutschsprachige Content-Portal Valueinvesting.de nutzen. Die dort veröffentlichten Informationen sind kostenlos. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Gesellschafter eines professionell geführten Wertpapierclubs zu werden, der sich an den Prinzipien der geschäftsmäßigen Kapitalanlage orientiert. Die dritte und vermeintlich einfachste Variante ist das monatliche Investieren von gleichbleibenden Geldbeträgen in einen mit niedrigen Gebühren ausgestatteten und möglichst weltweit anlegenden Indexfonds. Im Vergleich zu herkömmlichen Aktienfonds, werden diese aber nur in einem sehr begrenzten Umfang angeboten.
M. Wolff